Gutachter sieht keine Rückfallgefahr bei mutmaßlichem Mörder von Dennis

Der mutmaßliche Mörder des neunjährigen Dennis, Martin N., ist laut einem Gutachten des Münchner Psychiaters Norbert Nedopil voll schuldfähig.

München (dts Nachrichtenagentur) - Der Mediziner hält den 40-Jährigen, der insgesamt drei Kindermorde gestanden hat und der ab dieser Woche in Stade vor Gericht steht, überraschender Weise aber für nicht rückfallgefährdet, wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf seine Expertise berichtet. Im Fall seiner Entlassung "wäre ein Rückfall mit schwerwiegenden Delikten relativ unwahrscheinlich", so Nedopil. Seit dem Mord an Dennis im Jahr 2001 sei es dem Täter gelungen, "sich weitgehend von pädophilen Übergriffen zurückzuhalten".

Opfer-Anwalt Johannes Giebeler bezweifelt, dass der Angeklagte "Nedopil die Wahrheit gesagt" habe. Laut Gutachten verging sich N. erstmals als 18-Jähriger an einem Kind. Damals sei er einem Jungen in eine Schwimmbad-Kabine gefolgt.

Insgesamt 50 Mal sei er in Schullandheime eingedrungen und habe Jungen überfallen. In einem bislang nicht von N. gestandenen Missbrauchsfall hat die Staatsanwaltschaft Stade neue Ermittlungen eingeleitet.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.10.2011

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