Gysi befürchtet wegen Auseinandersetzung um antisemitische Tendenzen Spaltung der Linken

Der Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, hat vor einem Auseinanderbrechen seiner Partei gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" sagte Gysi während einer Fraktionssitzung, in der die Resolution "Entschieden gegen Antisemitismus" zu Abstimmung stand: "Kommt der Beschluss nicht, dann ist das eine Spaltung der Fraktion, dann wird sich auch die Partei spalten." Gysi prophezeite, dass dann keiner der beiden Teile die Fünf-Prozent-Hürde überspringen werde. Der danach gefasste Beschluss hat schwere Verwerfungen in Partei und Fraktion verursacht.

Der Aachener Abgeordnete Andrej Hunko schrieb öffentlich: "Gysi geht der Arsch auf Grundeis." Der Fraktionschef will in den nächsten Tagen einen weiteren Beschluss herbeiführen, nach dem jeder Linke die israelische Regierung kritisieren dürfe. Die Partei steht seit der Veröffentlichung eines wissenschaftlichen Aufsatzes mit dem Titel "Antisemiten als Koalitionspartner" unter Druck.

Die Autoren kamen darin zu dem Schluss, dass "ein antizionistischer Antisemitismus die Positionierungen der Partei ,Die Linke` dominiert".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.06.2011

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