Gysi will gegen neue Flugrouten über Ost-Berlin vorgehen

Linken-Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi will gegen die neuen Flugrouten über Ost-Berlin vorgehen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Er wertet das Vorhaben der Deutschen Flugsicherung, Maschinen bei Ostwind über den Müggelsee zu schicken, als Affront gegen den Osten. "Die Bevölkerung muss jetzt Widerstand zeigen. Ich kann nicht akzeptieren, dass man sagt, wir schonen West-Berlin und schicken die Flugzeuge über den Osten - als ob der Müggelsee einschließlich der Bewohner drumherum keinen Wert hätte", sagte Gysi dem "Tagesspiegel".

Als das erste Mal vom Wannsee die Rede gewesen sei, habe Bundesverkehrsminister Ramsauer Stellung genommen, sagte der direkt gewählte Wahlkreiskandidat für den Berliner Bezirk Treptow-Köpenick der Zeitung. "Davor hat er nie ein Wort gesagt. Er hätte ja auch zum Müggelsee ein Wort sagen können."

Gysi sagte weiter, "ich bin ja nicht in der Regierungskoalition, sonst könnte ich da Rabatz machen. Aber ich habe schon die Deutsche Flugsicherung angeschrieben und um ein Gespräch gebeten. Noch habe ich es nicht. Ich werde verschiedene Wege gehen, um eine Korrektur zu erreichen." Man müsse "zeigen, dass man das nicht hinnimmt; wir brauchen stärkere Demonstrationen. Außerdem darf man Naturschutzgebiete nicht durch Lärm und Abgase so schädigen, wie es jetzt geplant ist. Dagegen kann und sollte man auch auf europäischer Ebene vor Gericht gehen." Gysi zufolge wäre Sperenberg "eine viel bessere Lösung gewesen. Auch bezweifle ich, dass Schönefeld ein Drehkreuz werden muss, an dem zwei Maschinen gleichzeitig starten". Gysi sagte zudem, er höre immer, "das muss sich rechnen. Dagegen würde ich sagen, die Gesundheit hat Vorrang."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.07.2011

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