HRK-Chef Hippler: Neuer Hochschulzugang wird kommen

Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Horst Hippler, plädiert für einen vollkommen neu gestalteten Hochschulzugang.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das Abitur ist inzwischen nur noch eine notwendige Voraussetzung für ein Studium, aber nicht mehr eine hinreichende", sagte Hippler im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". Tests zur Prüfung der Studierfähigkeit, wie sie in den USA üblich seien, würden auch in Deutschland kommen. "Vor allem, wenn wir unsere Hochschulen für mehr ausländische Studierende öffnen wollen. Man muss auch diese Studierenden einordnen können. Dann kommt man an einem Assessment nicht vorbei." Hippler kritisierte das Niveau der heutigen Studienanfänger: "Wenn man einen immer größeren Anteil der Bevölkerung in immer kürzerer Zeit zum Abitur bringen möchte, muss man akzeptieren, dass nicht alle so vorbereitet sind, dass sie mit Erfolg studieren können."

Vor allem in Mathematik und Naturwissenschaften mangele es vielen Abiturienten an "notwendigen Grundkenntnissen". Hippler plädierte dafür, an den Universitäten Vorsemester einzuführen, in denen man die jungen Menschen ans Studium heranführen und die für das Fach nötigen Grundlagen vermitteln könne. "Gut wäre auch, wenn man in einigen Fächern ein Orientierungsjahr entsprechend dem amerikanischen Freshman Year etablieren könnte. Das hat den Vorteil, dass man an der Universität ein Jahr relativ frei studiert und sich orientiert. Erst dann entscheidet man sich für ein Fach", so der HRK-Präsident.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.07.2012

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