HRK-Präsident Hippler fordert Neuausrichtung der Forschungsgemeinschaft

Der neue Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, hat für die Zeit nach dem Auslaufen der Exzellenzinitiative 2017 eine Neuausrichtung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefordert: Es könne nicht darum gehen, einfach alle Forschungscluster weiterzuführen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Man wird sich um Gelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewerben müssen und wer gut ist, bekommt sie auch", sagte Hippler im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe). Allerdings bräuchten die Hochschulen Vollkostenfinanzierung. "Lieber weniger Projekte, dafür aber voll finanziert", sagte Hippler.

Derzeit blieben sie auf bis zu 30 Prozent der Kosten für ein Projekt sitzen. Darüber hinaus fordert Hippler die Zusammenführung von Hochschulen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen. "Die grundsätzliche Trennung, wie es sie in Deutschland gibt, ist nicht immer gut. Die großen Forschungseinrichtungen kommen ohne die Anbindung an die Hochschulen nicht aus." Die Trennung sei eine künstliche, die an den Bedürfnissen vorbeigehe. Vor dem Hintergrund der steigenden Studentenzahlen müsse sich der Bund "nachhaltig" an den Kosten der Grundausstattung der Hochschulen beteiligen.

"Die Länder haben schon jetzt zu große Probleme", sagte Hippler. "Dafür brauchen wir eine Grundgesetzänderung. Je früher diese kommt, desto besser."

Zur besseren Finanzausstattung könnten auch Studiengebühren beitragen. "Die Gebührendebatte muss geführt werden. Allerdings muss mit der Einführung die Schaffung eines Stipendiensystems einhergehen, das für sozialen Ausgleich sorgt."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.05.2012

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