Haderthauer: Mehr Anstrengungen bei aktiver Arbeitsmarktpolitik im Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit

Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) hat mehr Anstrengungen bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik gefordert, um den Europarekord bei der verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit loszuwerden, den Deutschland halte.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Samstag-Ausgabe) sagte die CSU-Politikerin: "Deutschland hat europaweit die am stärksten verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit." Natürlich gebe es durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit Zuwanderung in Niedriglohnjobs. "Das macht die Situation für Arbeitssuchende nicht leichter. Hier ist eine Arbeitsmarktpolitik der Zukunft gefragt, die wirklich aktiviert", forderte die Sozialpolitikerin. "Dazu gehört eben manchmal mehr als ein Jobangebot. Daher ist es gerade jetzt nötig, aktivierende Maßnahmen wie Ein-Euro-Jobs auszubauen, anstatt sie einzuschränken", sagte Christine Haderthauer.

Mit Blick auf die ab Mai geltende völlige EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit hob Christine Haderthauer hervor, inzwischen seien in vielen Branchen Lohnuntergrenzen ermöglicht. "Besonders wichtig ist das bei der Pflege und der Zeitarbeit. So haben wir Lohndumping und einem Verdrängungswettbewerb zu Lasten deutscher Arbeitnehmer einen Riegel vorgeschoben."

Weitere Erleichterungen für zuwandernde Arbeitnehmer angesichts fehlender hochqualifizierter Arbeitnehmer lehnte Haderthauer aber entschieden ab. "Das liegt nicht an Zuwanderungsregeln, sondern an den Rahmenbedingungen in Deutschland, die im globalen Wettbewerb nicht attraktiv genug sind. Statt über angeblich zu strenge Regeln zu klagen, sollte die Wirtschaft sich stärker auf die Bedingungen konzentrieren, die sie Spitzenkräften bietet."

Das fange damit an, dass es zu viele befristete Arbeitsverträge gebe und gehe weiter mit einer Arbeitswelt, die jungen Eltern wirklich gerecht werden muss, sagte Haderthauer.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.04.2011

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