Hamburger AfD-Chef: Parteiinterner Führungsstreit belastet Wahlkampf

Nach Ansicht des Chefs der AfD in Hamburg, Jörn Kruse, wirkt sich der Führungsstreit in der Bundespartei negativ auf den Bürgerschaftswahlkampf aus.

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - Auf die Frage, ob der Streit eine Belastung für seinen Wahlkampf darstelle, sagte Kruse, der auch Spitzenkandidat seiner Partei ist, dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe): "Ja, jeder Zwist ist eine Belastung für den Wahlkampf. Oder genauer gesagt, je mehr die Medien darüber schreiben oder senden. Und das tun sie leider mit großem Vergnügen, und zwar in voller Kenntnis der Zusammenhänge, aber oft mit wenig Kenntnissen über die AfD."

Kruse hält die Kritik der beiden gleichberechtigten Co-Bundesvorsitzenden Bernd Luckes, Konrad Adam und Frauke Petry, an dessen Plänen, sich über eine Satzungsänderung den Posten des alleinigen Vorsitzenden zu sichern, für wenig zielführend. Den "Satzungs-Zwist" betrachtet er als zweit- oder drittrangig. "Egal, was rauskommt, an den Machtverhältnissen würde sich nichts ändern", sagte er.

"Lucke wäre in jedem Fall die Nummer eins der Partei - wie seit April 2013." Die Lucke-Kritiker hatten diesem einen Brief geschrieben, schreibt das "Handelsblatt". In dem Schreiben werfen die Autoren ihm demnach "Führung nach Gutsherrenart" vor.

Von "Drohungen" sei darin die Rede und von Aktionen "ohne Rücksprache" mit dem Parteivorstand. Am Ende des Schreibens werde Lucke ein Gesprächstermin genannt. Zu den Unterzeichnern des Briefes gehörten auch der brandenburgische AfD-Fraktionschef Alexander Gauland sowie die die Europaabgeordneten Beatrix von Storch und Marcus Pretzell.

Kruse zeigte sich überzeugt, dass keiner der Autoren des Briefes Lucke loswerden oder seine Position einnehmen wolle. "Ich bin zuversichtlich, dass alle rechtzeitig vernünftig werden", sagte er.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.01.2015

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