Hamburger FDP-Chefin sieht selbstzerstörerische Tendenzen in ihrer Partei

Die Vorsitzende der Hamburger FDP, Sylvia Canel, hat sich besorgt über den Zustand ihrer Partei geäußert und Konsequenzen gefordert.

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - "Besonders ausgeprägt in der FDP ist die exhibitionistische und selbstzerstörerische Lust, öffentliche Debatten über interne Personalangelegenheiten zu führen", sagte die Bundestagsabgeordnete "Handelsblatt-Online". "Ich kann das weder nachvollziehen noch verstehen und wünsche mir mehr Disziplin und mehr Orientierung an der Sache." Canel unterstützte die Einschätzung des früheren Parteichefs Wolfgang Gerhardt, der im "Handelsblatt" das Fehlen eines Politikentwurfes bemängelt und seiner Partei einen schlechten Zustand bescheinigt hatte.

"Es ist richtig, dass die politischen Grundsätze der Parteien nicht mehr deutlich erkennbar sind und damit die Wertvorstellungen, die den Beschlüssen des Parlaments zugrunde liegen, von den Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr vollständig nachvollzogen werden können", sagte das FDP-Bundesvorstandsmitglied. Das sei allerdings kein FDP-Problem. Es betreffe alle Parteien.

Canel forderte Gerhardt auf, seine Forderungen, die sie inhaltlich teile, vorzulegen und zur Diskussion zu stellen. "Ich freue mich auf die Agenda Gerhardt", sagte sie.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.08.2012

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