Handelsexperte sieht keine Wachtumsperspektiven für Kaufhof

Der Handelsexperte Thomas Roeb sieht nach dem Stopp des geplanten Kaufhof-Verkaufs schlechte Perspektiven für den Kaufhaus-Konzern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Kaufhof hat keine Wachstumsaussichten und ist nicht sonderlich profitabel", sagte der Professor der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg im Interview mit der Onlineausgabe des "Handelsblatts". Für den Kaufhof-Mutterkonzern Metro sei die Warenhauskette "ein Klotz am Bein, der ihn bremst. Die Warenhäuser haben nicht das geringste Potenzial, binden Management-Kapazität und ihre Situation dürfte sich in den kommenden Jahren eher verschlechtern als verbessern."

Ein vernichtendes Zeugnis stellt der Handelsexperte dem kürzlich abgetretenen Metro-Chef Eckhard Cordes aus: "Der Verkaufsstopp ist symptomatisch für seine ganze Karriere bei Metro: Erst große Ankündigung, dann viel Aktion und dann ... nichts." Sein größter Erfolg sei es gewesen, "dass er sich so lange an der Spitze eines Unternehmens halten konnte, von dessen Geschäft er nichts verstanden hat". Das jüngste Interesse von Investoren an Kaufhof lasse sich letztlich ohnehin nur über die Immobilien erklären und ob die wirklich den geforderten Preis wert sind, sei zweifelhaft gewesen.

Nun stelle sich die Frage, ob Kaufhof und der Konkurrent Karstadt auf Dauer allein überlebensfähig seien. "Ihre grundlegenden Probleme würden sich aber auch durch ein Zusammengehen nicht lösen lassen. Sie sind mit ihrem Geschäftsmodell nicht in der Lage, gegen ihre wahren Gegner wie etwa H&M zu bestehen", sagte Roeb.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.01.2012

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