Hannelore Kraft: Empörung über Steinbrück ist "peinlich"

Stärker als bisher schart sich die SPD-Führung im Streit um Vortragshonorare um ihren Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - Erstmals ist ihm nun auch die stellvertretende Parteivorsitzende Hannelore Kraft beigesprungen. Kraft, die als Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen besonders großen Einfluss in der SPD hat, sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe): "Peer Steinbrück hat seine Einkünfte für Reden und Vorträge nach den Regeln des Bundestages völlig korrekt angezeigt." Wer Steinbrück jetzt unterstelle, "er rede anderen nach dem Mund, kennt ihn nicht", sagte Kraft.

Sie sprach von "geheuchelter Empörung" aus den Reihen von Union und FDP, die "mehr als peinlich" sei. Kraft schloss daraus: "Die Angst vor dem SPD-Kandidaten muss wahrlich groß sein." Die Vorsitzende des mitgliederstärksten Landesverbands sagte zur Entscheidung der Parteispitze, Steinbrück als Kanzlerkandidaten aufzustellen: "Peer Steinbrück steht für klare Kante, Angela Merkel für Aussitzen. Die SPD hat ein klares Konzept für mehr Gerechtigkeit in Deutschland, Schwarz-Gelb dagegen hat mindestens immer drei Meinungen. Das schadet dem Land." Sie habe sich in der K-Frage nie öffentlich für Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier ausgesprochen: "Ich habe nie eine persönliche Präferenz geäußert. Peer Steinbrück genießt großes Ansehen bis weit in das bürgerliche Lager hinein. In der ersten Finanzkrise hat er als Bundesfinanzminister bewiesen, dass er führen und handeln kann."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.10.2012

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