Hannelore Kraft hält SPD-Warnung an Edathy für unvorstellbar

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hält es für unvorstellbar, dass der SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy von einem Parteifreund vor Ermittlungen gegen ihn gewarnt wurde.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Kraft sagte "Bild am Sonntag": "Ich kann mir das nicht vorstellen. Kinderpornographie ist besonders abscheulich. Niemand würde da Ermittlungen gefährden."

Kraft, die nach eigenen Angaben nichts von den Ermittlungen gegen Edathy gewusst hat, übte Kritik am Verhalten des damaligen Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich (CSU), der SPD-Chef Sigmar Gabriel über den Fall informiert hatte: "Ich habe mich darüber gewundert." Als Ministerpräsidentin lasse sie selbst sich nie über Ermittlungsverfahren gegen bekannte Bürger aus Nordrhein-Westfalen informieren, so Kraft: "Das ist bisher nicht vorgekommen und soll auch so bleiben. Staatsanwälte und Polizeibehörden sollen ihre Arbeit unabhängig vom Ansehen einer Person tun."

Die Große Koalition sieht Kraft jetzt in schwerem Fahrwasser: "Dass ein Minister nach so kurzer Zeit zurücktritt, ist eine schwierige Situation."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.02.2014

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