Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten-Chef erbost über Kritik an seiner Branche

Der Chef des Kreuzfahrtanbieters Hapag-Lloyd, Sebastian Ahrens, hält die Kritik an der Branche nach der Havarie der Costa Concordia für vollkommen überzogen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es ist gefährlicher, Rad zu fahren, als auf eine Kreuzfahrt zu gehen", sagte Ahrens dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Statistisch gesehen" seien Kreuzfahrten die sicherste Urlaubsform. "Wenn sich ein Flugkapitän in Frankfurt in eine Boeing 747 setzt und aus einem unerklärlichen Grund vorhat, in 35 Meter Höhenabstand über den Messeturm zu fliegen, und er irrt sich um 40 Meter negativ, dann haben wir ein Unglück mit ein paar hundert Toten. Würde da jemand sagen: `Fliegen ist in Verruf? Fliegen geht eigentlich gar nicht mehr`?" Den Vorwurf des Naturschutzbundes Nabu, Kreuzfahrtanbieter seien rücksichtslose Umweltsünder, bezeichnete Ahrens als "Stimmungsmache". Der Nabu hatte der Branche vorgehalten, um Geld zu sparen, tankten die Dampfer hauptsächlich Schweröl. Dabei gebe es die umweltfreundlichere Alternative Marine-Diesel.

Ahrens räumte ein, dass die Treibstoffkosten ein kritischer Punkt seien. Sie machten bei Hapag-Lloyd etwa zehn Prozent des Gesamtpreises einer Reise aus. Derzeit gebe es aber am Markt gar nicht genug Marine-Diesel für die Schifffahrt.

Am Montag stellt Ahrens in Hamburg das fünfte Kreuzfahrtschiff der Hapag-Llyod-Flotte vor, die Europa II.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.03.2012

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