Hebammen-Funktionärin sieht Streik in Baden-Württemberg als Erfolg

Ulrike Geppert-Orthofer, Erste Vorsitzende des Hebammen-Verbandes Baden-Württemberg, hat den Streik der Hebammen in dem Bundesland als Erfolg bezeichnet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben viel Unterstützung aus der Bevölkerung erfahren und hatten eine hohe Streikbeteiligung", sagte sie der "Frankfurter Rundschau" (Donnerstagausgabe). Die Reaktion der Krankenkassen sei allerdings "noch etwas verhalten". Laut Geppert-Orthofer war der Streik "ein letzter Hilfeschrei" der freiberuflichen Geburtshelferinnen, die wegen der schlechten Bezahlung auch nur eine kurze Verweildauer im Beruf von durchschnittlich "gerade mal vier Jahren" hätten.

Daher gebe es in manchen Regionen - wie etwa im Raum Stuttgart - "einen regelrechten Hebammenmangel". Von den Krankenkassen fordert Geppert-Orthofer "mehr Geld und eine Regelung, die so extrem hohe Kosten wie dieses Jahr die Erhöhung der Haftpflichtversicherung ausgleicht." Solche Ausgaben müssten bei der Vergütung mitberücksichtigt werden.

Die Bundesregierung könne durch ein einmaliges "Aushebeln des Beitragsstabilitätsgesetzes" dafür sorgen, dass die Hebammen-Vergütung "angemessen angehoben werden kann - etwa um 30 Prozent". Nach dem Ende des Streiks in Baden-Württemberg wollen nun die Hebammen in Thüringen die Arbeit niederlegen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.12.2010

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