Hedgefonds-Pionier Harding fordert klarere Finanzregulierung

Der renommierte Hedgefonds-Manager und Gründer von Winton Capital, David Harding, fordert international koordinierte und teils strengere Regeln für die Finanzmärkte.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Leider haben wir heute nicht wirklich strengere Regeln, sondern lediglich eine Menge Regulierung", sagte er im Interview mit dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). Harding regt Höchstgrenzen für bestimmte Investmentpositionen an, um "die Spekulation an den Rohstoff- und vor allem an den Agrarmärkten einzuschränken". Hedgefonds-Manager können seiner Einschätzung nach noch immer Regulierung umgehen, wenn sie es darauf anlegen.

"Wir haben eine Menge Regulierung, aber der Nettoeffekt ist: Wenn ein Hedgefonds-Manager nicht reguliert sein will, kann er das auch vermeiden. Deshalb braucht man nicht mehr Regeln, sondern man muss dieselben Regeln international umsetzen." Harding rechnet aber nicht damit, dass die Pleite eines Hedgefonds für große Schocks an den Finanzmärkten sorgen würde.

"Ich glaube, dass es ziemlich einfach ist, Hedgefonds abzuwickeln, weil sie nicht systemrelevant sind", sagte Harding, der zu den Pionieren der Branche gehört und dessen Firma rund 25 Milliarden Dollar verwaltet. "Letztlich ist auch die Investmentbank Lehman Brothers abgewickelt worden – und sie war in gewisser Weise ein riesiger Hedgefonds." Der Fondsmanager hält die Macht der Banken noch immer für groß.

"Mein Interesse wäre: Es sollte so viel Handel wie möglich über die Börsen laufen. Das ist transparent und fair. Der Devisenmarkt zum Beispiel ist immer noch in den Händen großer Banken."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.09.2013

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