Heeres-General hofft bei Bundeswehr-Reform auf schnelle Entscheidungen

In der Führungsspitze der Bundeswehr wird zunehmend auf eine schnelle Umsetzung der Bundeswehr-Reform gedrängt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Reform ist von großer Bedeutung für das Feldheer. Dazu wünsche ich mir schnelle Entscheidungen", sagte Generalleutnant Carl-Hubertus von Butler der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Von Butler führt das deutsche Feldheer mit fünf Divisionen und 70.000 Soldaten.

"Wir wollen unsere Infanterie stärken, der wir zurzeit die längsten Einsatzzeiten und die kürzesten einsatzfreien Zeiten abverlangen." Eine Abschaffung der Panzertruppe, wie sie jetzt die Niederlande beschlossen haben, hält von Butler nicht für sinnvoll: "Wir brauchen eine Ausgewogenheit an Fähigkeiten, die selbstverständlich auch unsere gepanzerten Verbände umfasst. Denn nur mit ihnen verfügen wir über die volle Durchsetzungsfähigkeit in unserem gesamten Aufgabenspektrum."

Scharfe Kritik übte der General an Vorwürfen, wonach die Bundeswehr zu einseitig durch junge Soldaten aus den neuen Ländern getragen und nach der Abschaffung der Wehrpflicht gar zu einer "Unterschichten-Armee" werde: "Der Bildungsstand in unseren Streitkräften hat eine Qualität, um die uns andere Arbeitgeber beneiden. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung spielen in der Bundeswehr Ost und West keine Rolle mehr. Ich halte diese Vorwürfe deshalb für altes Denken."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.04.2011

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