Helmut Schmidt empfiehlt Merkel Gelassenheit im Umgang mit Geheimdiensten

Altkanzler Helmut Schmidt plädiert im Umgang mit den Geheimdiensten zu einer entspannteren Haltung: "Ich empfehle auch der Bundeskanzlerin Gelassenheit", sagte Schmidt im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Jeder wisse, "dass die Auslandsgeheimdienste in aller Welt Dinge treiben, die nach dem dort geltenden Gesetz verboten sind", so Schmidt weiter. Er selbst empfinde die gegenwärtige Aufregung als künstlich: "Merkel wurde abgehört, sich deshalb zu entrüsten ist zwar plausibel. Aber ob überhaupt, und falls ja, welche Geheimnisse bei der Kanzlerin abgeschöpft wurden, weiß man nicht."

Als Regierungschefin müsse sie davon ausgehen, dass sie auch von anderen Geheimdiensten abgehört werde, "je nachdem, wem dies gerade technisch geglückt ist", so Schmidt. Während seiner Jahre in der Politik sei er stets davon ausgegangen, dass Telefongespräche mitgeschnitten worden seien. "Das ging so weit, dass meine Gesprächspartner zunächst die Leute begrüßten, die irgendwo mithörten, und erst dann zum Thema kamen", erinnert sich Schmidt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.10.2013

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