Helmut Schmidt sieht keine Krise der Euro-Währung

Im Zusammenhang mit der Finanzkrise in Griechenland hat Helmut Schmidt vor Panikmache gewarnt.

Hamburg (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben eine Schuldenkrise einzelner kleiner Euro-Länder, keine Krise der Euro-Währung", sagte der ehemalige Bundeskanzler im Gespräch mit der "Zeit". "Selbst der Bankrott eines einzelnen, kleineren Mitgliedsstaates hätte nur eine vorübergehende psychologische Wirkung." Helmut Schmidt forderte die EU dazu auf, Griechenland "durchgreifend" zu helfen.

"Das gilt auch für den Extremfall, dass die griechische Regierung gegenüber ihren ausländischen Gläubigern die Zahlungsunfähigkeit erklärt. Selbst dann - und dann erst recht! - wird es entscheidend, dass Europa die griechische Wirtschaft wieder in Gang bringt." Dieses Hilfsprogramm, so der Altkanzler, "muss orientiert sein an Leitideen wie Beschäftigung, Produktivität und Volkseinkommen."

Den griechischen Bürgern müsse eine Wohlstandsperspektive eröffnet werden. Sie müsse aus konkreten Projekten bestehen: "Zum Beispiel die Integration Griechenlands in eine Energiewende, sodass Sonnenenergie aus Athen nach Nord- und Mitteleuropa exportiert werden kann." Zugleich mahnte Helmut Schmidt Respekt für Griechenland als Mutterland der Demokratie, der Renaissance und der Aufklärung an.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.06.2011

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