Henkel will neue Lucke-Partei als Anti-Euro-Partei definieren

Der Europaabgeordnete Hans-Olaf Henkel hat sich dafür ausgesprochen, die neue Partei um den früheren AfD-Bundesprecher Bernd Lucke, die sich "Allianz für Fortschritt und Aufbruch" (ALFA) nennt, vor allem als Anti-Euro-Partei in Stellung zu bringen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das neue Parteiprogramm sollte mit der Aussage: "Wir sind die einzige Partei, die Alternativen zu und die Kompetenz für eine bessere Euro-Politik hat!" beginnen. Damit werden wir identifiziert", sagte Henkel dem "Handelsblatt". "Wir sollten dieses Kapital auch bei der Neugründung gut anlegen und nicht zu sehr durch ein Sammelsurium anderer Themen entwerten."

Es müsse ausdrücklich betont werden, dass die ALFA "die Anti-Euro-Partei" sei, "dass wir die alternativen Rezepte haben und dass wir fast die gesamte entsprechende Euro- und Wirtschaftskompetenz aus der AfD mitgenommen haben". Zur Begründung sagte Henkel, "dass wir mit jedem weiterem nach vorn gebrachten Thema immer Gefahr laufen, uns Wähler, die uns für unsere Euro-Kompetenz wählen, vielleicht nicht wählen, wenn sie mit dem anderen Thema nicht einverstanden sind". Überdies, so Henkel weiter, bewege sich die Euro-Skepsis auf einen "neuen Höhepunkt" zu, nachdem der Bundestag am Freitag der Aufnahme von Gesprächen über ein drittes Milliardenprogramm für Griechenland zugestimmt hat.

"Wir müssen jetzt den Doppelpass Merkel-Schäuble-Merkel entlarven", fügte der frühere BDI-Präsident hinzu. Beiden hätten in der Griechenland-Debatte nachgegeben. Das Euro-Thema wäre aus Henkels Sicht allenfalls "out" gewesen, wenn es zu einem Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone (Grexit) gekommen wäre.

Den von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ins Gespräch gebrachten und von der FDP unterstützten "temporären Grexit" bezeichnete Henkel in diesem Zusammenhang als "Quatsch". Das könne man auch "leicht" argumentieren. "Damit erwischen wir auch die FDP", so Henkel.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.07.2015

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