Hessens Ministerpräsident Bouffier fordert "Sicherheitsberater für Senioren"

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat sich angesichts des im Demografiebericht der Bundesregierung prognostizierten zunehmenden Gewaltpotentials gegenüber älteren Menschen besorgt gezeigt.

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - "Wir müssen verhindern, dass Senioren zu Opfern werden", sagte Bouffier der "Bild"-Zeitung (Donnerstagausgabe). Er fordere daher den bundesweiten Einsatz von "Sicherheitsberatern für Senioren", wie sie in einem Modellversuch in Hessen derzeit erprobt werden. Auch der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, warnte vor dem erschreckenden Trend zur "Heimkriminalität in Pflegeeinrichtungen", der sich in den letzten Jahren herausgebildet habe.

"In vielen Altersheimen fehlen mittlerweile so viele Pflegepersonalstellen, dass den Beschäftigten fremde Menschen, die in den Heimen überhaupt nichts zu suchen haben, gar nicht erst auffallen. Da haben Verbrecher dann leichtes Spiel", sagte Wendt gegenüber bild.de. Stephan Mayer, innenpolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, verurteilt diese Entwicklung.

"Die zunehmende Verrohung, die sich in der Gewalt gegen Ältere und Schwächere zeigt, ist außerordentlich besorgniserregend", sagte Mayer dem Blatt. Der CSU-Politiker fordert daher: "Diese verabscheuenswürdigen Gewalttaten gegen besonders Schutzbedürftige müssen noch stärker gesellschaftlich geächtet werden." Professor Otto Wulff, Chef der Senioren-Union, bezeichnet die Ergebnisse des "Demografieberichts" gegenüber bild.de als "enormen gesellschaftspolitischen Sprengstoff".

Wulff, Bundesvorstandsmitglied der CDU, sieht es zudem als erwiesen an, "dass Kriminalität gegen ältere Menschen vor allem von perspektivlosen und sozial benachteiligten Jugendlichen, häufig mit sogenanntem Migrationshintergrund", ausgeht. In dem "Demografiebericht" der Bundesregierung heißt es: "Mit der Zunahme des Anteils älterer Menschen" gewinnen diese als "Opfergruppe künftig an Bedeutung". Als besonders gefährdet durch "Trickbetrug und Gewalt in der Pflege" gelten "wohlhabende Senioren".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.10.2011

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