Hightech gegen Hooligans bei EM in Polen

Polens Polizei will während der Fußball-Europameisterschaft Hooligans mit Hightech in Schach halten.

Warschau (dts Nachrichtenagentur) - Das Monitoring verdächtiger Personen könne bei Bedarf bereits ab dem Grenzübertritt aufgenommen werden, sagte ein Polizei-Sprecher dem Nachrichtenmagazin "Focus". Handy-Ortung sowie der Datenaustausch mit nationalen Polizei-Datenbanken gehören zu den geplanten Maßnahmen. Testweise soll auch das umstrittene intelligente Überwachungssystem Indect zum Einsatz kommen, das unter anderem digitalisierte Bilder der Überwachungskameras mit Informationen aus sozialen Netzwerken verknüpfen kann.

Das eigens eingerichtete Sicherheits-Headquarter in Warschau, das mit Europol und Interpol vernetzt ist, soll nach Polizeiangaben präventive offene und verdeckte Überwachung während des Turniers sowie enge Kooperation mit internationalen Sicherheitsexperten gewährleisten. Die polnischen Sicherheitskräfte proben derzeit in der Operation "Libero" ihren Einsatz bei Ausschreitungen gewaltbereiter Fans, im Fall von Naturkatastrophen oder Terrorangriffen. Nach "Focus"-Informationen werden während aller EM-Spiele in Polen mobile Spezialscanner zum Einsatz kommen, die Stadionbesucher nach radioaktivem und pyrotechnischem Material absuchen.

Die Polizei verfügt über ein an der polnischen Militärakademie entwickeltes Lasergerät, das die chemische Zusammensetzung der Stadionluft ständig untersucht und in der Lage ist, kleinste Mengen bakteriologischer Verseuchung zu identifizieren. Bei allen EM-Spielen in Polen werden zudem Scharfschützen die Stadien sichern. Alle Spielstätten verfügen über Gefängnisse und Räumlichkeiten für die jüngst per Gesetz eingeführten Schnellgerichte.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.03.2012

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