Hilfsorganisationen: Deutsche spenden wenig für Syrien-Krise

Die Deutschen haben seit dem ersten Aufruf für Syrien am 1. August 2012 rund 8,9 Millionen Euro gespendet: Im Vergleich zu anderen Aktionen ist das wenig, berichtet das "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf eine Aufstellung der Spenden, die bei dem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen "Aktion Deutschland Hilft" und ihren 24 Mitgliedern eingegangen sind.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Für die Opfer des Erdbebens in Nepal waren laut der Organisation bereits einen Monat nach dem Spendenaufruf mehr als 23 Millionen Euro eingegangen, bis Ende 2015 hatten die Deutschen mehr als 26 Millionen Euro gespendet – und damit fast dreimal so viel wie in den vergangenen zweieinhalb Jahren für Syrien. "Für humanitäre Krisen infolge von Kriegen oder Konflikten wird meist weniger gespendet als für die Opfer von Naturkatastrophen", sagte Manuela Roßbach, Geschäftsführerin der "Aktion Deutschland Hilft" dem "Handelsblatt". Ein Erklärungsversuch sei, dass eine komplexe Krise mit einer so langen Dauer wie in Syrien in der Öffentlichkeit eine Art Hilflosigkeit oder Ohnmacht auslöse, in deren Folge eher zurückhaltend gespendet werde.

Roßbach appellierte an ihre Landsleute: "Solange Krieg und Vertreibung nicht beendet sind, werden die Zahlen der Flüchtlinge innerhalb Syriens und in den Nachbarländern weiter steigen und damit die Notwendigkeit, dass wir helfen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.02.2016

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