Historiker Wehler zweifelt an Wulffs Eignung für Präsidentenamt

Der Bielefelder Historiker Hans-Ulrich Wehler hat die Eignung von Christian Wulff für das Amt des Bundespräsidenten in Frage gestellt.

Bielefeld (dts Nachrichtenagentur) - Die Bürger erwarteten vom höchsten Repräsentanten des Staates eine besondere Integrität, sagte Wehler im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Die Serien von Fehlgriffen haben große Zweifel aufkommen lassen." Freundschaftsdienste anzunehmen sei nicht statthaft, "wenn der Verdacht besteht, dass irgendwann Gefälligkeiten erwartet werden".

Wehler, Nestor der deutschen Wirtschafts- und Sozialgeschichtsschreibung, warf dem Bundespräsidenten im Umgang mit Medien "einen für einen Berufspolitiker beinahe unverzeihlichen Dilettantismus" vor. Entweder sei Wulff politisch blind gewesen oder so empört, dass er nicht mehr mit klarem Kopf urteilen konnte, so Wehler zu "Focus". "Beides weckt für die Zukunft kein Vertrauen."

Es werde "sehr schwer" für ihn.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.01.2012

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