Historiker für muslimisches Zuckerfest als gesetzlichen Feiertag

Als Konsequenz aus der Flüchtlingskrise hat der Historiker Michael Borgolte einen muslimischen Feiertag in Deutschland angeregt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich könnte mir vorstellen, dass man, wenn der Anspruch der muslimischen Mitbürger auf Partizipation zunimmt, etwa das muslimische Zuckerfest als gesetzlichen Feiertag einführt", sagte Borgolte, der an der Berliner Humboldt-Universität mittelalterliche Geschichte lehrt, der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Er fügte hinzu: "Das würde unser Bewusstsein sehr grundsätzlich ändern, da dann neben politische und christliche Feiertage muslimische träten. Das ist natürlich reine Spekulation, aber ohne Änderung unseres Lebensstils wird es nicht gehen."

Borgolte, der als Experte für die Zeit der Völkerwanderung gilt, kritisierte zudem die Verwendung dieses Begriffs in der Flüchtlingsdebatte. Das beruhe "auf falschen Voraussetzungen": "In Deutschland gibt es die panische Angst vor dem Verlust von Kultur und Selbstbestimmung und davor, einen Prozess nicht mehr administrativ beherrschen zu können. Da erscheint der Nationalstaat vielen als Sicherung gegen das Chaos. Dabei war die Völkerwanderung größtenteils gar kein chaotischer Vorgang."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 28.12.2015

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