Historiker fordert Einreiseverbot für russische Motorradrocker

Der Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte, Hubertus Knabe, hat die Bundesregierung aufgefordert, russischen Rockern, die in Berlin einen Motorradkorso durchführen wollen, die Einreise zu verweigern: "Deutschland sollte seinem Nachbarn Polen in dieser Angelegenheit nicht allein lassen. Es kann nicht sein, dass russische Chauvinisten und Stalin-Verehrer das 70. Jubiläum des Kriegsendes für martialische Aufzüge in ihren Nachbarländern missbrauchen", sagte Knabe dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe). Polen hatte am Freitag die russische Botschaft in Warschau in einer diplomatischen Note darüber informiert, dass den Bikern die Einreise nach Polen verweigert werde. Auch aus dem Auswärtigen Amt hieß es vergangene Woche, dass die Motorradrocker keinen Beitrag zur Stärkung der deutsch-russischen Beziehungen leisteten.

Der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterstützte Rockerclub ist in der Vergangenheit durch aggressive nationalistische Aussagen hervorgetreten und soll auch die Separatisten in der Ukraine unterstützt haben. Knabe hatte in der vergangenen Woche bereits den Berliner Polizeipräsidenten aufgefordert, in der Angelegenheit aktiv zu werden. In einem Schreiben bat er ihn zu verhindern, dass das sowjetische Ehrenmal wie 2013 erneut "für pietätlose Propagandaaktion" missbraucht werde.

"Ich möchte Sie ausdrücklich dazu ermuntern, die geplante Kundgebung im Vorfeld rechtlich genau zu prüfen und sie gegebenenfalls auch zu unterbinden", hieß es in dem Brief.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.04.2015

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