Die vom Bundesnachrichtendienst herausgegebene Akte zum Fall Adolf Eichmann ist nach Ansicht der Philosophin und Historikerin Bettina Stangneth unvollständig.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wenn nicht wenigstens das, was ich ohne jede institutionelle Hilfe zusammengetragen habe, in der Akte zu finden ist, ist das entweder eine Blamage für den Dienst, oder die Akte ist bereinigt worden", sagte die Autorin der "Welt am Sonntag" in einem exklusiven Interview. Weiter erklärte Stangneth, deren Buch "Eichmann vor Jerusalem" am 17. April erscheint, dass Adolf Eichmann im vor 50 Jahren eröffneten Jerusalemer Prozess die Weltöffentlichkeit getäuscht habe. Eichmann habe die Rolle des Rädchens in Getriebe gespielt, während er in Wirklichkeit ein fanatischer, in seinem Vernichtungswillen höchst kreativer Judenhasser gewesen sei und Bürokraten verachtet habe.
Stangneth war als wissenschaftliche Beraterin für die Ausstellung "Der Prozess - Adolf Eichmann vor Gericht" der Stiftung Topographie des Terrors tätig, die am 5. April eröffnet wird. Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.04.2011 Zur Startseite