Hochtief-Chef Lütkestratkötter bietet ACS Gespräche an

Der Vorstandschef von Hochtief, Herbert Lütkestratkötter, formuliert erstmals ein Gesprächsangebot an den spanischen Hochtief-Großaktionär ACS, der die Mehrheit an dem deutschen Baukonzern übernehmen will.

Essen (dts Nachrichtenagentur) - "Aber wenn die Spanier als Aktionär mit mir reden wollen und mir eine andere Haltung kundtun wollen, als es der Markt gerade tut, dann verschließe ich mich natürlich nicht. Ich bin hier", sagte Lütkestratkötter in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Das Angebot sei sehr ernst gemeint.

"Ich bin ein Mann des Gesprächs und für jeden Dialog offen – natürlich auch mit ACS." Lütkestratkötter schwächt die bisherige Haltung zu den Übernahmeplänen von ACS und dessen Chef Florentino Pérez ab, die lange als feindlich eingestuft wurden. "Ich rede nicht von einer feindlichen Übernahme. Herr Pérez und ich – wir haben unterschiedliche Interessen", so Lütkestratkötter. Den jüngst bekannt gewordenen Einstieg des Emirats Katar bei Hochtief bewertet der Bau-Manager rein geschäftlich. "Das ist kein Verzweiflungsakt, das ist Strategie. Die Gespräche mit Katar laufen ja nicht erst seit gestern. Wir sind seit langem dort aktiv", so Lütkestratkötter. "Ich will ein noch besseres Geschäft für Hochtief."

Hochtief wird beim Bau der Stadien für die Fußball-WM 2022 in Katar eine wichtige Rolle spielen. Schon heute sei Hochtief bei Milliardeninvestitionen wie der Einkaufsstraße Barwa Commercial Avenue, dem Bau der neuen Stadt Lusail oder dem Bahrain Qatar Causeway involviert. "Es gibt eine Absichtserklärung, wonach wir zusätzlich zu den beschriebenen Projekten auch bei der Fußball-WM beteiligt sein sollen", sagt Lütkestratkötter.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2010

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