Hofreiter: VW muss deutsche und US-Diesel-Kunden gleich behandeln

Angesichts der erwarteten Einigung zwischen Volkswagen und den US-Behörden im Skandal um manipulierte Dieselfahrzeuge wächst der Druck auf den deutschen Autokonzern, auch Kunden in Deutschland angemessen zu entschädigen: "Die Entschädigungen für deutsche Fahrzeughalter müssen sich an denen in den Vereinigten Staaten orientieren", sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter der "Berliner Zeitung" (Freitagsausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Gleiche Entschädigung für gleiche Betroffenheit – das muss das Prinzip sein." Hofreiter forderte die beiden Minister Heiko Maas (Verbraucherschutz, SPD) und Alexander Dobrindt (Verkehr, CSU) auf, sich genau dafür einzusetzen. "Die Kumpanei zwischen Bundesregierung und deutscher Autoindustrie ist für die deutschen Verbraucher unerträglich."

Hofreiter, der mehrere Jahre dem Verkehrsausschuss im Deutschen Bundestag vorsaß, forderte überdies, in Deutschland nach US-Vorbild das Instrument einer Sammelklage einzuführen. "Die Verbraucher in Deutschland dürfen nicht Verbraucher zweiter Klasse sein. Sie müssen die Rechte an die Hand kriegen, die schon für amerikanische Verbraucher gelten, mit vertretbarem finanziellen und Zeitaufwand für Betroffene."

Der VW-Konzern weist im Abgasskandal in Deutschland bisher alle Entschädigungsforderungen zurück. Es gibt lediglich eine Rückruf-Aktion.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.04.2016

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