Hofreiter kritisiert mangelnden Tierschutz in der Landwirtschaft

Der Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, hat die Haltungsbedingungen in der konventionellen Landwirtschaft kritisiert und mehr Tierschutz gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es gibt zu viele schwarze Schafe, die die Branche in Verruf bringen. Da gibt es Tierquälerei, und die Lebensmittel dieser gequälten Hühner oder Schweine schmecken auch nicht", sagte Hofreiter "Bild am Sonntag". "Die Tiere brauchen mehr Platz und mehr Schutz. Es muss Grenzen geben. Die Tiere müssen auch die Sonne und eine Weide sehen." Hofreiter prangerte auch den übermäßigen Medikamenteneinsatz in der Landwirtschaft an.

"Studien aus Nordrhein-Westfalen haben bewiesen, dass 90 Prozent aller Puten und Hähnchen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal Antibiotika bekommen haben. Da die Ställe so riesig sind, kann man die Tiere nicht mehr individuell behandeln, sondern muss die Medikamente für alle ins Trinkwasser oder ins Futter mischen. Der vermeintliche Rückgang der Antibiotika verschleiert, dass viel mehr moderne Mittel mit einem stärkeren Wirkstoff eingesetzt werden, von denen man mengenmäßig natürlich auch viel weniger braucht. Diese Reserveantibiotika sind für Menschen im Krankenhaus überlebensnotwendig, gehören aber nicht in die Tierhaltung."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.04.2015

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