Homosexuelle kritisieren geplanten Staatsvertrag für das ZDF

Die Ministerpräsidenten der Länder bekommen in diesen Tagen Post von Henny Engels: Die Vorstandsfrau des Lesben- und Schwulenverbandes LSVD greift den geplanten neuen Staatsvertrag für das ZDF an, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Regelwerk tariert die Machtstruktur des Senders neu aus und soll ihn nach Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts "staatsferner" gestalten. Jedes Bundesland entsendet künftig in den Fernsehrat einen Vertreter einer gesellschaftlichen Gruppe: Hessen übernimmt die "Migranten", Rheinland-Pfalz schickt einen Vertreter der "Menschen mit Behinderung" und Sachsen-Anhalt einen für "Heimat und Brauchtum". Lesben und Schwule sind in dem Gremium aber nicht vertreten, stellte Henny Engels dem "Spiegel" zufolge fest.

"Das ist eine eklatante Missachtung und Diskriminierung", heißt es demnach im Protestbrief des LSVD. Zur Zeit des ersten Staatsvertrags sei männliche Homosexualität noch strafbar gewesen. Deshalb sei es "unfassbar", dass sie im Jahr 2015 noch immer "ausgeschlossen" seien. Dabei hätten Lesben und Schwule bis zuletzt auf der Mitgliederliste gestanden, die die zuständige Arbeitsgruppe für den Staatsvertrag erstellt hatte.

"Kann es sein, dass sich keines der 16 Bundesländer bereitgefunden hat", einen Vertreter dieser Gruppe zu schicken, fragt Engels.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.02.2015

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