Hunderte Demonstranten fordern Rücktritt von zu Guttenberg

Vor dem Ministerium des Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) haben sich am Samstag mehrere hundert Demonstranten zusammengefunden, um seinen Rücktritt zu fordern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Demonstration war unter dem Motto "Protest gegen das ehrlose Verhalten des Verteidigungsministers, der Bundeskanzlerin und der Regierungsfraktionen im Bundestag" angemeldet worden. Am Zaun des Ministeriums befestigten die Teilnehmer des Demonstrationszugs Schuhe, in Anlehnung an eine Protestform in der arabischen Welt. Zudem brachten sie Schilder mit Aufschriften wie "Rücktritt = Fortschritt" an.

Organisiert worden war der Protest unter anderem über Internetplattformen. Zu Guttenberg wird vorgeworfen, in seiner Doktorarbeit über weite Strecken verwendete Quellen nicht ordnungsgemäß gekennzeichnet zu haben. Die Universität Bayreuth hatte dem Minister in der vergangenen Woche wegen Verstoßes gegen wissenschaftliche Pflichten den Doktortitel entzogen.

Die Kritik an zu Guttenberg riss damit bislang noch nicht ab. Nachdem vor allem Stimmen aus der Opposition gegen den Verteidigungsminister laut wurden, hat sich nun auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer zu Wort gemeldet. "Es wird immer Menschen geben, die ihm die Fehler bei seiner Doktorarbeit in der Öffentlichkeit genüsslich vorwerfen. Und ich weiß nicht, wie lange er das erträgt und aushalten kann", sagte der CDU-Ministerpräsident dem "Tagesspiegel am Sonntag". Zudem halte er das Verhalten zu Guttenbergs "weder für legitim noch für ehrenhaft", führte Böhmer die Kritik aus den eigenen Reihen weiter. Zu Guttenberg selbst hatte indes weiter beteuert, nicht vorsätzlich getäuscht zu haben und von "gravierenden handwerklichen Fehler" gesprochen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.02.2011

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