ICE-Strecke von "Stuttgart 21" womöglich zwei Milliarden teurer

Dem umstrittenen Mega-Projekt "Stuttgart 21" droht neuer Ärger.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - Die im Zusammenhang mit dem Bahnhofsneubau geplante ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke Wendlingen–Ulm, könnte deutlich teurer werden, als die Deutsche Bahn berechnet hatte. "Ich gehe davon aus, dass die Strecke am Ende mehr als fünf Milliarden kosten wird", sagt der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Bundestags, Winfried Hermann (Grüne). Diese Kostenexplosion will Hermann mit einem Gutachten der Münchner Verkehrsgutachter Vieregg und Rössler belegen, das die Grünen am Mittwoch in Stuttgart vorstellen wollen.

Wegen mangelhafter Eignung für den Güterverkehr hatten die Fachleute im Bundesverkehrsministerium die Trasse neu bewertet. Sie wird jetzt als ein Projekt eingestuft, das gerade noch als wirtschaftlich vertretbar dargestellt werden könne. Laut jüngsten Schätzungen der Deutschen Bahn vom Juli soll der Bau rund 2,9 Milliarden Euro kosten und damit 865 Millionen mehr als ursprünglich geplant.

Schon jetzt streiten sich Bund, Länder und Bahn darüber, wer die Mehrkosten zu tragen hat. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer ist dabei in einer schlechten Verhandlungsposition: Sein Amtsvorgänger Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte auf Basis der ursprünglichen Kostenkalkulation zugesagt, dass der Bund über seinen Anteil von 925 Millionen Euro hinaus sämtliche Kostensteigerungen allein übernehmen werde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.09.2010

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