IMK: Schuldenbremse kein Beitrag zur Vertrauensbildung im Euro-Raum

Die sogenannte Schuldenbremse leistet nach Ansicht des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung keinen Beitrag zur Vertrauensbildung im Euro-Raum.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die von Deutschland ins Feld geführte Schuldenbremse sei "gestaltungsanfällig und prozyklisch", warnen die IMK-Forscher in einer Detailanalyse der Schuldenbremse. Die Schuldenbremse sieht vor, dass Staaten über einen vergleichsweise eng gesteckten Rahmen hinaus keine neuen Schulden mehr aufnehmen können. Dadurch könne man die verlorene Glaubwürdigkeit an den Finanzmärkten zurückgewinnen, argumentieren die Befürworter.

"Wir halten diese Logik grundsätzlich für falsch und für den Fortbestand des Euro extrem gefährlich", schreiben die Forscher in ihrer Detailanalyse. Sie sei deshalb falsch, "weil sie die Ursachen der Eurokrise in unzulässiger Weise auf eine unsolide Finanzpolitik in den gegenwärtigen Krisenstaaten verengt", erläutern die Volkswirte. Außenwirtschaftliche Ungleichgewichte sowie die Verantwortung der gegenwärtig wirtschaftlich stärkeren Euroländer würden fast vollständig ausgeblendet.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.01.2012

Zur Startseite