IMK-Chef wirft neuer Anti-Euro-Partei "nationalistischen Unterton" vor

Der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, hat die neue Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland" scharf angegriffen: "Sehr unappetitlich ist der nationalistische Unterton der Parteigründer", sagte Horn "Handelsblatt-Online".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die Zunft der Ökonomen gerät durch solches Tun noch mehr in Verruf als sie es ohnehin schon ist." Gleichwohl ist es für Horn nicht überraschend, dass in Deutschland - wie in anderen Ländern des Euroraums auch - eine euroskeptische Partei gegründet werde. "In der Tat wäre der Austritt Deutschlands aus dem Euro eine mögliche Option, die in aller Offenheit diskutiert werden sollte", sagte der IMK-Chef.

"Dann würden den Befürwortern möglicherweise die verheerenden ökonomischen Schäden bewusst, die damit für Deutschland entstehen würden." Nach Horns Einschätzung wären dann "massive Verluste an Auslandsvermögen plus eine dramatische Aufwertung der Neo-D-Mark zu erwarten, was die deutsche Exportindustrie in eine tiefe Krise stürzen würde". Die "Alternative für Deutschland" bekennt sich auf ihrer Internetseite zwar zur friedlichen Einigung Europas.

Zugleich fordert sie aber eine "geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes". Anfang der Woche hatte die Partei in Oberursel ihre erste öffentliche Versammlung abgehalten. Im April soll sie offiziell ins Leben gerufen werden und möglicherweise schon zur Bundestagswahl im September antreten, spätestens aber zur Europawahl im Jahr 2014. Zu den Mitbegründern gehören der Ökonom Bernd Lucke sowie die beiden Publizisten Konrad Adam und Alexander Gauland.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.03.2013

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