IW-Chef: Koalitionsvertrag von Schwarz-Rot belastet Wertschöpfung in Deutschland

Michael Hüther, Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), übt scharfe Kritik am Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD: "Außer der üblichen Programmprosa finden sich im Koalitionsvertrag überwiegend Vorschläge, die die Wertschöpfung am Standort Deutschland belasten", sagte Hüther "Handelsblatt-Online".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Er vermisst in dem 185-seitigen Papier Antworten, die für mehr Wachstum und Beschäftigung sorgen. "Die Energiewende wird mit höheren Ausbauzielen forciert statt den Subventionswahnsinn des EEG zu beenden", kritisiert Hüther. Außerdem bleibe das Fracking als Methode der Erdöl- und Gasförderung ausgeschlossen.

"Der Arbeitsmarkt wird inflexibler, die Sozialabgaben steigen, die Rentenkasse wird ohne Not belastet und die Rente mit 67 durchlöchert." Auch die Abstriche beim Ausbau des Breitbandnetzes seien eine "erkennbare Belastung der Unternehmen". Kritisch äußert sich auch der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding, über die Pläne für einen gesetzlichen Mindestlohn und die Einschränkung der Zeitarbeit.

"Auf dem Arbeitsmarkt macht die Große Koalition eine Rolle rückwärts", sagte Schmieding "Handelsblatt-Online". Teile der Erfolgsagenda 2010 würden rückabgewickelt. "Dass Deutschland in Europa Reformen predigt, aber daheim eigene Reformen zurückdreht, stärkt nicht gerade seine Glaubwürdigkeit und Durchsetzungskraft in Europa."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.11.2013

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