IW-Chef Hüther hält Euro-Austritt Griechenlands für ungefährlich

Der Ökonom Michael Hüther hält einen geordneten Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone für ungefährlich: "Ich glaube, die Währungsunion könnte heute einen Austritt Griechenlands verkraften. Die Ansteckungseffekte auf andere Länder wären gering", sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) der "Welt". "Eine griechische Regierung unter Tsipras wäre gegenüber der EU in einer schlechten Verhandlungsposition", sagte Hüther weiter. "Die Erpressbarkeit Europas ist deutlich geringer als vor drei Jahren. Andere Länder wie Irland und Portugal haben sich aus der Krise gearbeitet, und es gab institutionelle Fortschritte wie die Banken-Union." Die griechische Bevölkerung werde sich bei dem Wahlgang "dreimal überlegen, ob sie einen anderen Weg einschlagen will", so der Ökonom. "Bei einem Euro-Austritt droht dem ganzen Land eine gewaltige Verarmung und der Austritt aus der EU."

Auch Finanzpolitiker der Regierungsfraktionen warnen Griechenland vor einem Richtungswechsel. "Ohne Hilfe von außen ist Griechenland angesichts des Schuldenstandes nicht handlungsfähig", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvvorsitzende im Bundestag, Carsten Schneider. "In Griechenlands eigenem Interesse muss der Reformkurs fortgesetzt werden."

CDU-Fraktionsvize Ralph Brinkhaus sagte der "Welt": "Wir werden egal wie die Parlamentswahl ausgeht wichtige Zeit verlieren. Das ist um so bedauerlicher, weil Griechenland in vielen Bereichen auf einem guten Weg ist."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.12.2014

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