IW-Chef Hüther unterstützt Forderung nach Rente mit 70

Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, unterstützt die Forderung des deutschen EU-Kommissars Günther Oettinger nach einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das Problem der Fachkräftesicherung bei Gesundheit, Bildung, und mathematischen und ingenieurswissenschaftlichen Berufen kann nur gelöst werden, wenn das Rentenzugangsalter steigt", sagte Hüther der "Welt" (Dienstagausgabe). "Zuwanderung, ein niedrigeres Berufseinstiegsalter und eine geringere Teilzeitquote allein würden nicht reichen." Deshalb müsse es nach 2029 und der Umsetzung der Rente mit 67 beim Renteneintrittsalter weiter nach oben gehen, so Hüther.

"Es wäre mit Blick auf die individuellen Lebensmöglichkeiten geradezu unverantwortlich, dies nicht zu tun." Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters erfordere aber auch begleitende Übergangsformen für besonders körperlich beanspruchende Tätigkeiten. Hier seien Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen gefragt.

Oettinger hatte der "Welt" gesagt: "Wir haben einen Fachkräftemangel und müssen in den nächsten Jahren über die Rente mit 70 sprechen. Wir müssen Menschen mit beruflicher Weiterbildung fit machen für eine längere Lebensarbeitszeit." Die von der großen Koalition geplante Rente mit 63 kritisierte Oettinger als "falsches Signal" auch nach außen.

"Wir muten den Griechen mehr Arbeit bei schlechterem Gehalt zu. Die wundern sich jetzt, dass die Deutschen in die andere Richtung unterwegs sind", sagte er.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.04.2014

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