IWF-Chefposten: Lagarde gilt als Favoritin

Nach Ablauf der Bewerbungsfrist Freitagnacht (Ortszeit) werden sowohl die französische Finanzministerin Christine Lagarde als auch der mexikanische Notenbankchef Agustin Carstens als Kandidaten für die Nachfolge von Dominique Strauss-Kahn als Chef des internationalen Währungsfonds (IWF) antreten.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - Lagarde gilt als Favoritin, sowohl die Unterstützung der Europäer als auch die Länder Afrikas scheint ihr sicher. Ein dritter Kandidat, der Chef der kasachischen Zentralbank, Grigory Marchenko, war kurz vor dem Bewerbungsende ausgestiegen. Medienberichten zufolge habe er seinen Rückzug mit der Zuversichtlichkeit, dass die Position an Lagarde gehen werde, begründet.

Carstens hingegen versprach Europa im Falle eines Wahlsiegs die bestmögliche Unterstützung. Auch spreche für ihn, dass er bereits seit über 30 Jahren in politisch verantwortlichen Positionen sei, so Carstens. Dagegen sei Lagarde erst seit vier Jahren Ministerin.

Hauptgrund für seine Kandidatur sei es gewesen, den IWF politisch unabhängiger zu gestalten. So müsse der IWF von der besten Person geführt und nicht nach nationalen Interessen ausgerichtet werden, sagte Carstens. Bei der Besetzung des IWF-Chefpostens wird traditionell allerdings ein Europäer ausgewählt, während die Schwesterorganisation Weltbank von einem US-Amerikaner geführt wird.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.06.2011

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