IZA-Direktor Zimmermann: Zukunft Europas entscheidet sich auf Arbeitsmarkt

Die Zukunft Europas entscheidet nach Meinung von Klaus F. Zimmermann, dem Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), auf dem Arbeitsmarkt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Durch Sparen allein kommen die Krisenländer nicht wieder auf die Füße. Sie brauchen vor allem flexible Arbeitsmärkte mit wettbewerbsfähigen Strukturen", schrieb Zimmermann in einem Beitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Ländern mit relativ geringer Jugendarbeitslosigkeit wie die Niederlande oder Deutschland stünden Staaten mit hohen Quoten wie Italien, Griechenland und Spanien gegenüber.

"Hier wächst eine junge Generation ohne Zukunftsperspektiven heran - ein Sprengsatz an unserem wirtschaftlichen und sozialen System", so Zimmermann, der auch die Europäische Kommission in Fragen der Beschäftigungspolitik berät. Wolle man den Euro-Raum zukunftsfest machen, reiche die momentane Fixierung auf die Fiskalpolitik nicht aus. Laut Zimmermann zeigt sich beispielsweise in der Türkei, dass ein Umdenken Erfolg haben kann.

Die Türken hätten ihren Arbeitsmarkt durch Reformen vorangebracht und würden deshalb heute als attraktiver Standort für internationale Unternehmen gelten. Eine Möglichkeit sei, Jugendliche aus Krisenländern stärker dorthin zu vermitteln, wo Fachkräfte fehlten. Als Beispiele nannte Zimmermann Deutschland.

"Junge Menschen erhalten so Chancen, die sie derzeit zuhause nicht bekommen können. Später kehren sie mit den gewonnenen Erfahrungen wieder zurück und helfen ihren Heimatländern bei der weiteren Entwicklung", fügte er an.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.09.2011

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