Ifo-Präsident Sinn sieht Austritt Griechenlands aus Euro-Zone als alternativlos

Hans-Werner Sinn, Präsident des Münchener Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo), sieht keine Alternative zu einem Austritt Griechenlands aus der Währungsunion.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Griechenlands Problem sind nicht nur die Schulden. Das wirkliche Problem ist die fehlende Wettbewerbsfähigkeit", sagte Sinn der Tageszeitung "Die Welt". Griechenland könnte zeitweise die Euro-Zone verlassen, um seine Volkswirtschaft außerhalb der Währungsunion zu sanieren.

"Man geht temporär in die Drachme und wertet dann ab. So wird Griechenland sehr schnell wieder wettbewerbsfähig", meinte Sinn. Der Ifo-Präsident erklärte weiterhin, ein Verbleib Griechenlands in der Währungsunion sei für das Land problematischer als ein Austritt: "Tritt das Land aus, gibt`s sofort einen Bank-Run. Dann verbrennen die Bankbilanzen." "Aber wenn es drin bleibt und im gleichen Umfang abwertet, dann brennen auch noch die Bankgebäude. Das ist der Unterschied."

Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler meinte, er erwarte, dass die Euro-Zone in zehn Jahren anders aussehen werde als heute. "Griechenland wird nicht mehr dabei sein. Portugal vielleicht auch nicht. Ansonsten wird man sehen", sagte Sinn.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.09.2011

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