Immer mehr Patienten zahlen für Zusatzbehandlungen

Immer häufiger bieten niedergelassene Ärzte gesetzlich Versicherten Extra-Leistungen, so genannte IGeL-Leistungen gegen Bezahlung an.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet "Bild" (Montag) unter Berufung auf eine neue Studie des AOK-Instituts WIdO. Danach sollten allein im vergangenen Jahr 20 Millionen Versicherte für Zusatz-Behandlungen zahlen. Das entspricht 33 Prozent aller gesetzlich Versicherten. Im Jahr 2013 waren es noch 29,9 Prozent gewesen.

Vor allem Gynäkologen machten mit Privatabrechnungen Geschäfte. 30,1 Prozent aller IGeL-Leistungen wurden von Frauenärzten angeboten. Insgesamt erzielten niedergelassene Ärzte mit Extra-Behandlungen im vergangenen Jahr eine Milliarde Euro Zusatzeinnahmen.

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Karl-Josef Laumann (CDU) kritisierte Ärzte, die nicht richtig über Sinn und Kosten von IGeL-Leistungen aufklären oder Patienten unter Druck setzen, Extra-Behandlungen zu akzeptieren. "Das ist eine Riesensauerei", sagte Laumann gegenüber "Bild". "Wenn einige Ärzte eine weitere Behandlung verweigern, weil Patienten keine IGeL-Leistungen in Anspruch nehmen möchten, ist das vollkommen inakzeptabel und gesetzwidrig."

Laumann kündigte an, geltende Gesetze für IGeL-Leistungen zu überprüfen und wenn nötig zu korrigieren. "Sollte sich gesetzgeberischer Korrekturbedarf zeigen, werden wir natürlich handeln", erklärte Laumann.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.05.2015

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