Immer weniger Menschen trauen sich ein zweites Mal

Die Bereitschaft, nach einer Scheidung ein weiteres Mal zu heiraten, ist auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gefallen.

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden mitteilte, entscheidet sich von den Geschiedenen gegenwärtig rund knapp die Hälfte (48 Prozent) für eine erneute Eheschließung. Im Jahr 1990 hatte dieser Wert noch deutlich über 60 Prozent gelegen - damit setzt sich der Trend einer abnehmenden Wiederverheiratung fort. Der Rückgang ist vor allem im Kontext des Wandels der Lebensformen zu sehen, so die Statistiker: "Die Ehe ist zwar nach wie vor die wichtigste Form des partnerschaftlichen Zusammenlebens, sie wird jedoch zunehmend durch alternative Formen wie nichteheliche Lebensgemeinschaften oder bilokale Paarbeziehungen ergänzt", sagt Jürgen Dorbritz vom BiB. Darin kommt die Einstellung zum Ausdruck, dass man auch unverheiratet glücklich zusammenleben kann.

So äußerten in der Familienleitbildstudie (2012) des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung 71 Prozent der Befragten im Alter zwischen 20 und 39 Jahren die Meinung, dass es in Ordnung ist, wenn ein Paar dauerhaft ohne Trauschein zusammenlebt. Daran kann die inzwischen sehr hohe gesellschaftliche Akzeptanz nichtehelicher Lebensformen abgelesen werden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.07.2015

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