Industrie verurteilt von der Leyens Rentenpläne

Industriepräsident Hans-Peter Keitel hat die Rentenpläne von Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) scharf verurteilt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich halte es für fatal, wenn versucht wird, wirklich substanzielle Fragen mit einem Schnellschuss zu erledigen", sagte Keitel der "Welt am Sonntag". Die Zuschussrente würde "erkennbar nicht die Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag einlösen und zu erheblichen Zusatzkosten führen". Der BDI-Chef nannte es "fahrlässig, die Rentenversicherung mit neuen Kostenrisiken zu befrachten".

Daher sei er von dem Vorstoß der Ministerin "überhaupt nicht begeistert". Keitel rief zu mehr Langsamkeit auf. "Leider lassen sich Politik und Wirtschaft immer wieder in schnelle Entscheidungen treiben. Wir nehmen uns einfach zu wenig Zeit, substanziell und kreativ nachzudenken, sind unglaublich getrieben", kritisierte er. Die ganze Rentenproblematik sei sehr komplex. "Zweifellos müssen wir klären, wie wir den Generationenvertrag sichern."

Aber das lasse sich nicht in einer Sommerpause regeln, so Keitel. "Dafür sollten sich Wirtschaft, Sozialpartner und Politik parteiübergreifend mehr Zeit nehmen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.09.2012

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