Innenministerium erwartet keinen deutlichen Anstieg der Zahl der Abschiebungen

Das Bundesinnenministerium rechnet nicht damit, dass sich die Zahl der Abschiebungen 2016 deutlich steigern lässt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Obwohl es bis zum Jahresende voraussichtlich mehrere Hunderttausend abgelehnte Asylbewerber geben werde, die Deutschland verlassen müssten, werde es schwierig, wie im Vorjahr auf gut 20.000 Abschiebungen zu kommen, berichtete der "Rückführungsbeauftragte" im Bundesinnenministerium, Christian Klos, dem "Spiegel" zufolge vor Fachleuten in Berlin. Neben Personalengpässen in den Ausländerbehörden sei einer der Gründe, dass zuletzt viele Migranten aus Ländern wie Afghanistan oder dem Irak gekommen seien. Zwangsweise Rückführungen seien in diesen Fällen "extrem schwierig".

Vom Balkan, wohin 2015 die meisten abgeschoben wurden, stammten zuletzt nur noch wenige Migranten. Der Ministerialbeamte warnte vor Akzeptanzproblemen in der Bevölkerung, wenn es Deutschland nicht gelinge, ausreisepflichtige Ausländer in ihre Heimat zurückzuschicken: "Das wirft einen Schatten auf unseren Rechtsstaat."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.03.2016

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