Intendant des Bayerischen Rundfunks wirbt für Verständigung mit Verlegern über Tagesschau-App

Im Streit um die kostenlose Tagesschau-"App" der ARD-Sender hat sich der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, für eine Verständigung mit den Verlegern ausgesprochen.

München (dts Nachrichtenagentur) - "Ich halte es für wichtig, und zwar im Interesse der ganzen Gesellschaft, dass die wirtschaftliche Grundlage der Zeitungen auch im digitalen Zeitalter erhalten bleibt", sagte Wilhelm der "Zeit". Deshalb setze er sich "dafür ein, dass es Raum für Verständigung, für Kompromisse und auch für Kooperationen mit den Verlagen gibt, zum Beispiel bei der Überlassung von Nachrichtenfilmen. Wir können auch mit den Verlagen darüber sprechen, den Video- und Audioanteil der "App" noch stärker herauszuarbeiten."

Der ehemalige Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel machte allerdings auch klar, dass die ARD nicht von dem kostenlosen Nachrichtenangebot im Internet abrücken werde. "Grundsätzlich sind unsere Angebote im Netz gesetzlich legitimiert und zugleich stark begrenzt und reglementiert", sagte er. So beschäftige die ARD "keinen einzigen Mitarbeiter, der extra für diese "App" Texte verfasst".

Die so genannte Tagesschau-"App", ein kostenloses Nachrichtenangebot der ARD für Smartphones, hatte einen Streit zwischen Verlegern und der ARD ausgelöst. Mehrere Verlage kritisieren, mit dem kostenlosen Angebot mache die gebührenfinanzierte Senderkette mögliche Geschäfte der Verlage im Internet kaputt. Wilhelm sagte der "Zeit": "Die Sache muss auch nicht eskalieren."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.08.2011

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