Internetbotschafterin Joost fordert rasche Einigung auf einheitliches EU-Datenschutzrecht

Die Internetbotschafterin Deutschlands, Gesche Joost, ermahnt die Bundesregierung, ihre Blockadehaltung bei den Verhandlungen über ein europäisches Datenschutzrecht aufzugeben: "Ohne ein verbindliches, gemeinsames Datenschutzrecht haben Unternehmen in Europa massive Nachteile, da sie für jedes Land unterschiedliche Regelungen treffen müssen", sagte Joost dem "Handelsblatt" (Montagausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ein europäischer Binnenmarkt mit einem Bekenntnis zum starken Datenschutz hätte daher sowohl Vorteile für den Verbraucher, als auch für die Wirtschaft." Joost sorgt sich zudem um den "massiven Vertrauensverlust" in Internetdiensten seit dem NSA-Skandal. Sie fordert daher, die EU-Verordnung "noch vor der anstehenden Europawahl" zu verabschieden und so wieder Vertrauen zu schaffen.

Neben Großbritannien blockiert vor allem Deutschland die geplante EU-Datenschutzgrundordnung. Die 39-Jährige vertritt seit März Deutschland im Gremium "Digital Champion", das 2012 von der EU-Kommission ins Leben gerufen wurde. Joost arbeitet als Designforscherin an der Universität der Künste in Berlin und gehörte zum Wahlkampfteam von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.04.2014

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