Iran: Notenbank hofft auf Investitionen internationaler Banken

Die iranische Notenbank hofft auf Auslandsinvestitionen durch internationale Banken.

Berlin/Teheran (dts Nachrichtenagentur) - "Die Rolle ausländischer Banken ist wichtig oder sogar unerlässlich, um Irans Banken an internationale Regeln, Regulierungen und Standards anzupassen", sagte Valiollah Seif, der Präsident der iranischen Zentralbank, im Interview mit dem "Handelsblatt". Die Beteiligung ausländischer Banken im iranischen Bankensektor könne die Dauer diese Prozedur vereinfachen und beschleunigen. Seif verwies darauf, dass deutsche Banken einst eine wichtige Rolle im Iran gespielt hätten.

"Basierend auf meinem Umgang mit verschiedenen europäischen und deutschen Banken spüre ich den Willen und die Absicht auch seitens der deutschen Banken, zurückzukommen und die Beziehungen wieder aufzubauen", sagte Seif. Viele Banken sind angesichts hoher Strafen, die US-Behörden gegen sie wegen unerlaubter Iran-Geschäfte verhängten, vorsichtig. Auch Seif räumte ein, dass er bei deutschen Banken "eine gewisse Vorsicht" bemerkt habe.

Das Vorgehen der USA gegen deutsche, europäische und asiatische Banken kritisierte er als "ungerecht und für uns inakzeptabel". Wirtschaftssanktionen der EU und USA wegen des Streits um das iranische Atomprogramm hatten den ölreichen Nahost-Staat viele Jahre lang von den Finanzmärkten abgeschnitten. In diesem Juli erzielten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China, Russland und die USA mit Iran eine Einigung, sodass ein wichtiger Teil der Sanktionen vermutlich Anfang 2016 aufgehoben werden könnte.

Dann wäre auch die vom Iran erhoffte Wiederaufnahme von Beziehungen im Bankensektor möglich. Der Reformbedarf des iranischen Finanzsektors ist groß: Seif sieht die Notwendigkeit, dass die Banken ihr Eigenkapital erhöhen. Die Zentralbank versuche die Banken zu ermutigen, "ihre Kapitalquoten Schritt für Schritt zu erhöhen".

Abgesehen davon müssten die iranischen Banken auch Compliance- und Governance-Standards umsetzen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.12.2015

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