Irans Außenminister bietet Atom-Verhandlungen an

Der iranische Außenminister Ali Akbar Salehi hat sich im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe) zu direkten Gesprächen mit den USA bereit erklärt.

München (dts Nachrichtenagentur) - "Wir haben keine Einwände dagegen, über begrenzte Themen, in diesem Fall über das Nukleardossier, bilateral zu verhandeln" sagte er am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Zuvor hatte US-Vizepräsident Joe Biden ein entsprechende Angebot der USA bekräftigt. Salehi schränkte allerdings ein, dass Zugeständnisse Irans etwa in der Frage der Urananreicherung nur denkbar sind, wenn der Westen Teheran entgegenkomme: "Wenn eine Seite einen Schritt unternimmt, muss die andere Seite sich ebenfalls bewegen" verlangte er.

Die Aufhebung von Sanktionen sei ein Teil davon, sagte er. Salehi zeigte sich verhalten optimistisch, dass nach der Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama Fortschritte in dem seit nunmehr elf Jahren schwelenden Atomkonflikt möglich sind: "Wir streben nach einer Lösung, bei der alle Seiten gewinnen", sagte er und fügte hinzu, er glaube und hoffe, dass die zweite Regierung Obama die "ehrliche Absicht verfolge", zu einer Lösung zu kommen. Generell gelte: "Das Dossier ist jetzt auf dem richtigen Weg, es bewegt sich in die richtige Richtung."

Salehi beklagte, das Problem sei ein Mangel an Vertrauen. "Es geht nicht, dass man auf der einen Seite mit uns verhandeln will und auf der anderen Seite Druck auf uns ausübt - diese Methode von Zuckerbrot und Peitsche", erläuterte er. Angesprochen auf die Krise in Syrien antwortete Salehi, das Thema werde "früher oder später" als Verhandlungsgegenstand aufkommen.

Die Führer der syrischen Opposition lud Salehi zu Gesprächen nach Teheran ein. Allerdings hielt er an der Linie seiner Regierung fest, die Syriens Machthaber Baschar al-Assad "als legitimen Präsidenten" seines Landes sieht und eine inner-syrische Lösung des Konflikts fordert.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.02.2013

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