Ischinger: Ausschluss militärischer Unterstützung Frankreichs ist ein Fehler

Der Chef der Müncher Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat der Bundesregierung vorgeworfen, in der Mali-Krise eine militärische Unterstützung Frankreichs kategorisch ausgeschlossen zu haben.

München (dts Nachrichtenagentur) - "Ich habe in meinem diplomatischen Berufsleben gelernt: Optionen versucht man zu mehren", sagte Ischinger der "Welt" (Print/Online: Donnerstag). "Man schließt sie erst aus, wenn garantiert ist, dass man sie nicht braucht. Da wir keine Hellseher sind, wissen wir aber noch nicht, ob die Operation in Mali die französischen Möglichkeiten womöglich irgendwann überschreitet."

Es reiche nicht, wenn Deutschland in internationalen Krisen zivile und humanitäre Hilfe leiste, sagte Ischinger, und andere die "Kastanien militärisch aus dem Feuer" holen zu lassen. "Wir sind eine zentrale Macht geworden in Europa, nicht nur wirtschaftlich", sagte Ischinger. "Daraus ergibt sich auch eine Verpflichtung."

Die Bundesrepublik könne sicherheitspolitisch nicht in der dritten Reihe in Europa stehen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.01.2013

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