Islamwissenschaftler weist auf Bildungspotenzial junger Muslime hin

Mit Blick auf den Start des muslimischen Begabtenförderungswerks Avicenna hat der Islamwissenschaftler Rauf Ceylan auf das Bildungspotenzial unter jungen Muslimen in Deutschland hingewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte Ceylan, der auch im Vorstand des Stipendienwerks sitzt: "Immer mehr junge Muslime absolvieren eine gute Schulausbildung. Sie gilt es zu fördern, damit sie den Weg an die Universitäten finden." Dies habe sich das Begabtenförderungswerk Avicenna zur Aufgabe gemacht, betonte Ceylan.

Am Montag wird das Stipendienwerk mit einer Feierstunde in Berlin die ersten Stipendiaten vorstellen, zu der prominente Gäste aus Politik und Wissenschaft erwartet werden. Avicenna ist das 13. vom Bundesbildungsministerium geförderte Stipendienwerk in Deutschland. Es richtet sich speziell an muslimische Studierende und Promovierende aller Fachrichtungen.

Seinen Sitz hat es in Osnabrück. Ceylan zufolge unterstützt das Werk zunächst 64 Stipendiaten, die aus mehreren Hundert Bewerbungen ausgewählt worden seien. "Sie bringen fachliche Exzellenz und soziales Engagement mit", sagte er.

Der Frauenanteil sei hoch: Mehr als die Hälfte der Stipendien ging an Frauen. Auch im Vorfeld hätten sich mehr Frauen als Männer für eine Förderung beworben. Das Stipendienwerk biete nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine ideelle Unterstützung, betonte Ceylan - "ganz ähnlich wie die übrigen Begabtenförderungswerke in Deutschland, an denen wir uns orientiert haben".

Von den Geförderten würde erwartet, dass sie gesellschaftliche Verantwortung übernähmen. "Gleichzeitig bieten wir ihnen die Chance, sich zu vernetzen und schon während des Studiums wertvolle Kontakte zu knüpfen", hob der Islamwissenschaftler hervor.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.11.2014

Zur Startseite