Israels Botschafter enttäuscht von Merkel

Israels Botschafter Jeremy Issacharoff hat in der Jerusalem-Frage Kritik an der Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel geübt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Auf die Frage, ob er enttäuscht sei, dass Merkel nicht die Position von US-Präsident Donald Trump teile, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, sagte Issacharoff der Funke-Mediengruppe: "Ja, das enttäuscht mich." Trump habe nichts anderes getan, als die Realität in Jerusalem festzuhalten. "Ich halte einen friedlichen Ausgleich zwischen Israel und den Palästinensern nur für möglich, wenn Jerusalem als Hauptstadt anerkannt wird."

Der Anstieg jüdischer Siedlungen im Westjordanland werde vor allem in Europa überbewertet. "Je stärker die EU Israel bei diesem Thema unter Druck setzen will, desto mehr zieht sich Israel zurück. Das ist kontraproduktiv", so Issacharoff.

Die Siedlungen hätten weder einen Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten noch zwischen Israel und Jordanien verhindert. Derzeit gibt es rund 600.000 jüdische Siedler im Westjordanland. In den 90er- Jahren waren es noch 100.000.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.12.2017

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